ETH Zürich ML / FHK Sanierung und Erweiterung
Die ETH Zürich saniert und erweitert den Gebäudekomplex Maschinenlabor, Maschinenhalle und Fernheizkraftwerk (ML/FHK). Ziel der Sanierung ist die Werterhaltung des Baus, der unter Denkmalschutz steht. Gleichzeitig soll das Student Project House entstehen, das innovative Räume für die Studierenden bietet.
Die Klima AG Spreitenbach hat im Zuge dieses Sanierungsprojekts, das voraussichtlich bis Ende 2021 dauern wird, den Auftrag zur Ausführung eines Teilprojekts erhalten. Es geht dabei um den Neubau der Wärmeerzeugung und -versorgung des Fernwärmenetzes ETH Zürich. Dank der Zusammenarbeit mit der Niederlassung der Hälg & Co. AG in St. Gallen konnten der ETH Zürich die nötigen Ressourcen und Erfahrungen für ein Projekt dieser Grösse garantiert werden. Die Planung des Projekts wurde durch Haerter & Partner AG erstellt.
Anschluss an Fernwärmenetz mit Dampfumformern
Anstelle der Heizkessel war schon früher eine Übergabestation eingebaut worden. Diese wurde jetzt mit einer neuen ersetzt, mit der die nötige Energie aus dem Fernwärmenetz der Stadt Zürich bezogen werden kann. So ist eine saubere, einheimische Energiequelle für den Standort sichergestellt.
Installiert wurden zwei Dampfumformer zu je 19.5 MW Leistung. Die Dampfumformer werden als Wärmetauscher eingesetzt. So wird Heizungswasser mit einer Temperatur von 103 °C produziert und in zwölf Heizgruppen verteilt, von denen aus das Maschinenlabor sowie weitere Gebäude auf dem Campus bedient werden. Die dazu nötigen Dampfleitungen haben einen Durchmesser von 400 mm. Sie entsprechen der Rohrklasse 3 und sind für Dampf mit einem Druck von 15 bar ausgelegt.
Zudem wurde eine Druck-Expansionsanlage mit zwei Behältern erstellt. Jeder der beiden Behälter hat ein Fassungsvermögen von 16 m3. Im Zuge der Arbeiten wurden ebenfalls die bestehenden Heizungsspeicher revidiert. Diese sind weiterhin nötig, um einen plötzlich auftretenden Energiebedarf lückenlos zu decken.
Ausserordentlich grosse Anlagen
Das Gebäude liess wenig Platz für die grossen Anlagen. Die im Vergleich zur Anlage sehr knappe Raumhöhe erforderte höchste Präzision bei der Einbringung der Dampfumformer.
Zudem hat eine Anlage in dieser Grösse und mit einer solchen Leistung einen hohen Anspruch an die Sicherheit und musste den Vorgaben der Stufe «funktionale Sicherheit SIL2» entsprechen.
Die Grösse der Anlagen wirkte sich zudem auf die Grösse ihrer Bestandteile aus. Installiert wurden Rohrleitungen mit 400 mm Durchmesser und Armaturen mit einem Gewicht von rund 1.2 Tonnen. Teilweise hatte das Material Lieferfristen von bis zu 30 Wochen. Trotz dieser Lieferfristen und einem engen Terminplan konnten die Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen werden. Dazu wurden Rohrleitungsstücke in den eigenen Werkstätten der Hälg Group röntgensicher vorbereitet.
Zusammenarbeit der Spezialisten
Die Klima AG in Spreitenbach hat die Arbeiten zusammen mit der Hälg & Co. AG St. Gallen ausgeführt. Grund dafür war die Komplexität und Grösse der Anlage, was nach entsprechender Erfahrung verlangte. Da das St. Galler Team bereits ähnliche Anlagen ausgeführt hat, hat die Klima AG auf die Unterstützung innerhalb der Hälg Group zurückgegriffen. Somit wurde die Werkleitungsplanung von St. Gallen übernommen, die Installation vor Ort wurde von Mitarbeitenden beider Niederlassungen realisiert, kaufmännisch ist die Klima AG in Spreitenbach federführend, bauleitender Installateur war Peter Indlekofer.
Kennzahlen ML/FHK Sanierung und Erweiterung
- Leistung der Dampfumformer 39 MW (2 x 19.5 MW)
- Dampf mit PS 15.5 barg, Rohrleitungen DN 400, Rohrklasse 3
- Volumen der Expansionsanlage Total 32 m3 (2 x 16m3)
- Volumen der neuen Kondensatgefäss 2 x 10 m3
- Volumen der beiden Heizungsspeicher 2 x 220 m3 (Revision)
- Betriebstemperaturen Wärmeverteilung Max. 103 °C