Pilotprojekt für digitales Planen und Bauen: GHZ Neubau Laborgebäude
Beim Neubau eines Laborgebäudes in Schlieren setzte die Hälg & Co. AG Luzern – Ebikon auf papierloses, digitales Planen und Arbeiten und setzte auch den Bohrroboter Jaibot von Hilti ein. In diesem Pionierprojekt wurden die Heizungs-, Kälte- und Lüftungsanlagen realisiert.
In Schlieren – am Ort, wo früher eine PTT-Automobilwerkstatt stand – baute die Gewerbe- und Handelszentrum Schlieren AG ein neues Forschungs- und Laborgebäude. Auf fünf Stockwerken mit einer Fläche von insgesamt rund 3300 Quadratmetern entstehen 66 Laborräume, Büros, Sitzungszimmer, Seminarräume sowie eine grosse Cafeteria.
Das Projektteam der Hälg & Co. AG Luzern – Ebikon erhielt den Auftrag, die Heizungs-, Kälte- und Lüftungsanlage im ganzen Gebäude zu realisieren. Die Wärme- und Kälteerzeugung erfolgt über zwei Grundwasserwärmepumpen und die Wärme- und Kälteabgabe über hocheffiziente Heiz- und Kühlbaffeln, also leistungsfähige Klimadeckensysteme mit guter Schallabsorption. Die Apparate wurden im 4-Leiter-System angeschlossen. Die Geschosse sind vom ersten bis zum vierten Stock identisch, nur das Erdgeschoss weicht leicht von den anderen ab. Im Sommer wird das Gebäude mit Free-Cooling über zwei Rückkühler aktiviert, so dass für angenehme Temperaturen in den Laborräumen gesorgt ist.
Einblick in die gebäudetechnische Arbeit im Neubau eines Laborgebäudes in Schlieren
Papierlos, digital und robotergestützt
Das Projekt wurde modellbasiert durchgeführt. Das bedeutet, dass die tatsächlichen Rohrlängen auf der Baustelle anhand des Modells zugeschnitten und beschriftet wurden. Die Montage erfolgt dann anhand der nummerierten Rohrstücke mit Hilfe des Modells. Um die Bohrgenauigkeit zu erhöhen und effizient und sicher arbeiten zu können, setzte das Projektteam auf eine digitale Befestigungsplanung inkl. Bohrlochplan. Umgesetzt wurde die Bohrung und Montage vor Ort dann durch den teilautonomen Bohrroboter Jaibot von Hilti. Die Befestigungskonsolen wurden ebenfalls von Hilti vorfabriziert und nach Modell nummeriert geliefert.
«Dank der digitalen 3D-Planung können wir auf Knopfdruck das ganze Material pro Geschoss bestellen, auf dem Tablet ist die 3D-Planung auf der Baustelle jederzeit abrufbar, alle Rohre, Befestigungen etc. können vorproduziert und zugeschnitten werden. So sind wir wesentlich schneller auf der Baustelle und sparen auch Material ein.»
Marcel Wyss, Leiter digitales Bauen, Hälg Group
Im gesamten Projekt wurde zudem auf papierloses Arbeiten gesetzt. Das 3D-Modell und die darin enthaltenen Informationen waren auch auf der Baustelle jederzeit abrufbar. Marcel Wyss, Leiter digitales Bauen bei der Hälg Group, spricht denn auch von einem Pilotprojekt: «Das 3D-Modell ist eine Art digitaler Zwilling des Projekts, und ausser einem einzigen Papierplan und einem Übersichtsschema gab es sonst keine analogen Pläne mehr. Im 3D-Modell ist alles enthalten, inklusive der Bohrlöcher, so dass der Bohrroboter anschliessend auf der Baustelle aufgrund der digitalen Informationen die 800 Bohrpunkte pro Geschoss ansteuern und bohren konnte.» Zwar habe man auch in früheren Projekten schon ähnliches probiert, die Durchgängigkeit der Digitalisierung habe hier jedoch, so Wyss, einen neuen Reifegrad erreicht.
Möchten Sie mehr Informationen zum Projekt?
Pashk Bezhi
Leiter Heizung/Kälte
pashk.bezhi@haelg.ch
Möchten Sie mehr Informationen digitalen 3D-Planung?
Marcel Wyss
Leiter digitales Bauen
marcel.wyss@haelg.ch
Mehr zum Projekt
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