
Am 1. Mai 1974 begann Bruno Conte seine Lehre als Heizungsmonteur am ehemaligen Standort der Hälg & Co. AG in Wattwil. 46 Jahre später, Ende 2024, verabschiedete er sich in die Pension. Er blickt zurück auf seine Anfänge, den Wandel im Beruf, besondere Kundenbeziehungen und den klar geplanten Schritt in den Ruhestand.
Als Bruno Conte 1974 seine Lehre als Heizungsmonteur bei der Hälg Group begann, war die Welt noch eine andere: vier bis fünf Lehrlinge im ersten Lehrjahr und Handarbeit ohne digitale Unterstützung. Nach seiner abgeschlossenen Lehre zog es ihn ins Ausland für Tiefbohrungen. Doch nur wenige Jahre später kehrte er zurück, zuerst jedoch in die Niederlassung St. Gallen. «Ich musste mich im Unternehmen zuerst wieder zurechtfinden, die Mitarbeitenden in St. Gallen kannte ich ja nicht, da ich während der Lehre in Wattwil war.»
Schon bald übernahm er zusätzliche Aufgaben wie den Verkauf von Sanierungen und bildete während rund 20 Jahren Lehrlinge aus. Der Start als Verantwortlicher in Wattwil war direkt: «Von meinem Vorgänger wurde ich ins kalte Wasser geworfen. Rückblickend hat mir das wahrscheinlich in der selbständigen Arbeitsweise geholfen.»
In den Jahrzehnten bei der Hälg & Co. AG erlebte er, wie sich Technik, Arbeitsweisen und Kundenansprüche veränderten. Steuerungen wurden komplexer, Materialien wechselten schneller, und die Ungeduld nahm zu. Mit dem Internet kam eine neue Herausforderung: Kunden informierten sich selbst und wollten stärker mitreden. «Das brauchte im Verkauf viel mehr Überzeugungsarbeit.»
Einen wichtigen Wendepunkt erlebte er 2015, als er bemerkte, dass es immer mehr Arbeit in kürzerer Zeit gab. Er beschloss deshalb für sich, noch transparenter mit Kunden zu kommunizieren. «Seither kam ich nicht mehr an den Punkt, dass es zu viel wurde, was wichtig für meine Gesundheit war.»
Von Emil Hälg über Heinz Graf-Hälg bis zu Roger und Marcel Baumer hat er die zweite, dritte und vierte Familiengenerationen in der Geschäftsführung erlebt. «Mit der Geschäftsführung durch die Baumers machten wir nochmals einen grossen Sprung in der Modernisierung.»
Die Wertschätzung der Kunden begleitete ihn während seiner gesamten Karriere. «Kundenzufriedenheit stand für uns an erster Stelle. Wir haben immer transparent gearbeitet.» Die Rückmeldungen sprechen für sich: «Sehr speditiv und zuverlässig», «Kompetent, freundlich, hilfsbereit. Besser geht es für mich nicht», «Alles funktioniert perfekt. Endlich!». Solche Komplimente waren für ihn Ansporn, den eigenen Anspruch hochzuhalten.
Der Schritt in die Pension war für Bruno kein Bruch, sondern ein klarer Übergang. Schon lange wusste er, dass er bis 66.5 Jahre arbeiten würde. 2024 war es dann so weit und seine Pension stand bevor. Bruno besprach mit seiner Frau und auch seinem Vorgesetzten Reto Briner, dass er auch nach seiner Pension weiterhin kleine Servicearbeiten selbständig ausführt, um weiter am Ball zu bleiben. Über einen «Kafi-Chat» auf WhatsApp bleibt er mit ehemaligen Kollegen in Kontakt. «Da ich einen Plan für die Pension hatte, konnte ich sehr gut damit umgehen.»
Rückblickend würde er nichts anders machen. «Meine Ziele habe ich erreicht.» Sein Wissen gab er über die Jahre direkt in der Praxis weiter, an Lernende, Kolleginnen und Kollegen und sogar Kunden, wenn diese etwas selbst umsetzen wollten und es auch möglich war. Wichtig war ihm immer, fachlich kompetent, menschlich korrekt und ehrlich zu arbeiten. Diese Haltung, kombiniert mit Freiheiten und Eigenverantwortung, machte für ihn einen Grossteil der Verbundenheit zur Hälg Group aus. «Ich war einfach stolz, ein Teil der Firma zu sein.» Seine Botschaft an das Unternehmen ist klar: «Danke vielmals für alles und macht weiter so.»
Heute geniesst Bruno einen Alltag ohne Arbeitsdruck. Er fährt viel Bike, geht mehrmals pro Woche ins Fitness, steht auf den Ski und verbringt Zeit mit seiner Enkeltochter Ladina, die einmal pro Woche bei ihm ist. Sport spielte schon früher eine grosse Rolle: Aus dem Kraftsport bringt er beachtliche Erfolge mit. Er wurde sechsmal Schweizermeister im Gewichtheben!
Die körperliche Fitness und die Disziplin von damals helfen ihm auch heute, aktiv zu bleiben, sei es im Hobby oder bei gelegentlichen Arbeitseinsätzen. «Ich darf arbeiten, aber ich muss nicht. Das ist sehr cool und ganz ohne Druck.»
Sein Rat an die nächste Generation ist pragmatisch: «Macht euren Lehrabschluss, arbeitet weiter, vielleicht macht ihr noch eine zweite Ausbildung. Bleibt in Bewegung und bildet euch ständig weiter. Geht immer mit der Zeit.»
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