Roger und Marcel Baumer in der Werkstatt

«Wir freuen uns sehr, unser 100-Jahr-Jubiläum mit unseren Mitarbeitenden sowie unseren Kundinnen und Kunden zu feiern.»

ROGER und MARCEL BAUMER, Mitinhaber der Hälg Group

Hälg Group. Zukunftsfähig. Seit 1922.

Am 19. April 1922 gründete Ferdinand Hälg die Firma «Ferd. Hälg Zentralheizungsfabrik» am heutigen Hauptsitz an der Lukasstrasse in St.Gallen. Heute zählt die Hälg Group über 1100 Mitarbeitende und ist an über 20 Standorten in der ganzen Schweiz erfolgreich in Gebäudetechnik und Facility Management unterwegs. Roger und Marcel Baumer sind stolz auf das Erreichte. Im Interview blicken sie zurück und mit Zuversicht in die Zukunft.

Sabrina Simonelli
Marketing und Kommunikation

Roger, euer Urgrossvater hat im Jahr 1922 die «Ferd. Hälg Zentralheizungsfabrik», mit dem Fokus auf dem Gewerk Heizung, gegründet. Heute ist die Hälg Group im breiten Spektrum der Gebäudetechnik tätig. Wie kam es dazu?

Das verdanken wir dem Mut unserer Vorgänger. Ferdinand Hälg erwarb 1922 an der Lukasstrasse im Osten der Stadt St.Gallen eine Liegenschaft mit bestehenden Gebäuden, die vorher als Wäscherei dienten. Er stammte aus einer einfachen Familie, sammelte berufliche Erfahrungen im In- und Ausland und kündigte 1922 seine Stelle als Oberingenieur bei Sulzer in Zürich, um selbst Unternehmer zu werden.

Der erste Auftrag kam am 8. Juli 1922 von der Realschule in Wil – Auftragsvolumen CHF 693. Von Beginn an projektierte und montierte das Unternehmen relativ grosse Anlagen wie Kesselzentralen und Fernheizwerke. Hauptumsatzträger waren Heizungsanlagen. Ab 1923 wurden Ölfeuerungen verkauft und montiert, vereinzelt wurden auch Lüftungs- bzw. Abluftanlagen installiert. In den 1930er-Jahren gelang es unserem Urgrossvater, in der Industrie Fuss zu fassen, und schon 1931 gründete er die erste Niederlassung in Zürich. Das Wachstum ging auch in den Folgejahren weiter. Auch die nachfolgenden Generationen legten Wert auf den Ausbau der Leistungen und des Marktes, dies immer mit einem hohen Anspruch an die Qualität der Leistungen. In einem Rückblick zum 50-Jahr-Jubiläum der Hälg Group hiess es über Ferdinand Hälg: «Er forderte von sich und seinen Mitarbeitenden viel. Er informierte sich über den Stand der Arbeit, verbesserte, korrigierte und gab neue Anweisungen. Er nahm nur ganze Arbeit an und duldete keinen Pfusch.»

Ihr seid die vierte Generation. Welche Werte vorheriger Generationen haben euch in eurer Führung geprägt?

Roger: Da können wir drei nennen: Unternehmertum, also den Mut zu haben, etwas zu bewegen, etwas zu tun und etwas zu riskieren. Qualitätsdenken, das steht bei uns seit jeher ganz oben. Und schliesslich das verantwortungsvolle Handeln, wie es Ferdinand Hälg wichtig war, und wie wir es auch heute noch leben.

Marcel, wie siehst du die Hälg Group im heutigen, innovativen Umfeld als 100-jähriges Unternehmen?

Wir beobachten Trends und neue Technologien sehr interessiert. Wir sehen uns selbst weniger als Entwicklerin, sondern eher als Unternehmen, das schnell nachziehen kann: Wenn etwas auf den Markt kommt, das wir als nutzenstiftend und sinnvoll erachten, können wir rasch auf den Zug aufspringen. Dies, weil es unsere Strukturen zulassen. Ständige Weiterentwicklung ist uns wichtig. Innovation beinhaltet für uns, neue Technik, neue Technologien sowie neue Dienstleistungen und Arbeitsmethoden zu studieren, zu prüfen und zu nutzen, wenn sie sich als gut erweisen. Das war schon immer so.

War die Hälg Group schon vor 100 Jahren innovativ?

Marcel: Ja, absolut. Deshalb heisst unser Claim fürs Jubiläumsjahr auch «Zukunftsfähig. Seit 1922.» Denn bereits 1922 war die kleine Firma eine der ersten schweizweit, die Zentralheizungen plante und realisierte. Später engagierte sich Hälg über viele Jahre in der Normierung damals neuer Gebäudetechniksysteme wie beispielsweise Bodenheizungen. Und auch die erste Wärmepumpe installierten wir bereits in den 1980er Jahren. Zudem sind wir ständig daran, die aktuellen Entwicklungen der Systemanbietenden in unseren Anlagen zu integrieren.

Was steckt noch hinter dem Claim für Jubiläumsjahr «Zukunftsfähig. Seit 1922.»?

Roger: Unser Urgrossvater war Inhaber mehrerer Patente für Heizung und Lüftung. Er war an Entwicklungen beteiligt, die sich als zukunftsfähig herausstellten, beispielsweise Fussbodenheizungen, Deckenheizungen und Schnellluftheizungen. Zudem meisterte das Unternehmen in den letzten 100 Jahren viele Phasen erfolgreich, in denen das Umfeld alles andere als einfach war. Wir setzen uns als Unternehmer, zusammen mit unserem Verwaltungsrat und der Gruppenleitung, aktiv mit der Zukunft des Unternehmens und der Branche auseinander, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig geht es uns auch darum, mit unseren Mitteln so umzugehen, dass wir in der Lage sind und bleiben, zu investieren, wenn wir Potenzial sehen.

Heute liegen unsere Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit eher in Dienstleistungen als in Produkten. Wir verstehen ein Gebäude als komplexes System, inklusive Automation, Betrieb und Service. So, dass sich Menschen in Gebäuden wohlfühlen. Unsere Arbeit wird auch von unseren Kundinnen und Kunden sehr geschätzt, das zeigen die zahlreichen Feedbacks und unsere hohe Weiterempfehlungsrate.

Und schliesslich heisst Zukunftsfähigkeit für uns auch, nicht stehenzubleiben und Kundinnen, Kunden, Partnerinnen und Partnern sowie Mitarbeitenden die Sicherheit zu geben, dass wir auch morgen noch für sie da sind.

Und was passiert im Jubiläumsjahr?

Roger: Das Highlight ist unser Mitarbeitendenfest in St. Gallen. Dazu sind die ganze Belegschaft sowie unsere Pensionärinnen und Pensionäre inklusive einer Begleitperson eingeladen. Mit unseren Kundinnen und Kunden werden wir an unseren Kundenevents zwischen Juni und September anstossen. Wir freuen uns sehr, diesen Meilenstein mit unseren Mitarbeitenden sowie unseren Kundinnen und Kunden zu feiern.