Tierlabor der med. Fakultät der Universität Genf (CMU)
Der grosse Krankenhauskomplex in Genf, der sich seit der Zwischenkriegszeit im Viertel La Cluse befindet, erlebte ab 1970 eine beispiellose Entwicklung, als ein Kredit für den Bau eines neuen Centre Médical Universitaire (CMU) in sechs Etappen bewilligt wurde. Die Baumassnahmen umfassen die Errichtung mehrerer Gebäude, die nach und nach die neue Identität des Bereichs prägen werden. Das Projekt zum Bau des neuen CMU wurde 1989 aufgrund von Haushaltsproblemen gestoppt und so wurden lediglich die ersten vier Etappen umgesetzt. Etwa 15 Jahre später waren die öffentlichen Finanzen wieder ausgeglichen und die Arbeiten wurden erneut in Angriff genommen. Gestärkt durch den neu gewonnenen Schwung wurde der rechtliche und politische Apparat aktiv. Das Parlament bewilligte neue Kredite und 2006 wurde die Baugenehmigung für die fünfte Etappe erteilt.
Im Rahmen der 5. Etappe am CMU wurde das Tierlabor im ersten Untergeschoss des Gebäudes angesiedelt. Die Hälg & Co. AG Genf hat die gesamte Lüftungsanlage gebaut. Das Luftaufbereitungskonzept der Versuchstierstation sorgt für die Kühlung der Luft in den Räumen. Die Luftverteilung in jedem Raum erfolgt über Luftverteiler mit HEPA-Filterung. Eine Ionisierung der Zu- und Abluft führt zu einer Reduzierung von Gerüchen und der Konzentration von Mikroorganismen innerhalb und ausserhalb der behandelten Räume.
Das Team installierte drei Monoblock-Luftaufbereitungsanlagen mit doppelter Strömung, die jeweils mit Filtern, Schalldämpfern, einem Wärmerückgewinnungssystem mit Platten, einer Wärme- und einer Kälteeinheit sowie einem Dampfluftbefeuchter ausgestattet sind. Die Zu-/Abluftmenge jedes der drei Monoblöcke beträgt 24 400 m3/h. Die Anlage nutzt das variable Funktionsprinzip «VAV» mit Nachheizeinheiten in der Zuluft. Die Bauarbeiten begannen 2013 und dauerten zehn Jahre. Ein Waschraum und ein Versuchsbereich runden das Gesamtkonzept des Tierlabors ab.
Abgesehen von der technischen Ausführung bestand die spannende Herausforderung bei dieser aussergewöhnlichen Anlage darin, einen 24-Stunden-Betrieb an 365 Tagen im Jahr ohne Unterbrechung zu gewährleisten. Im Mittelpunkt dieser Herausforderung standen die Inbetriebnahme sowie die Einstellung jedes einzelnen Raumes. Mehr als zwei Jahre lang wurden Tests durchgeführt, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Der offizielle Betrieb des Tierlabors beginnt im März 2023.