Shoppi Tivoli
Das Shoppi Tivoli ist das grösste Einkaufszentrum der Schweiz und das erste seiner Art. Eröffnet wurde es im Jahr 1970, damals als «Shoppi». Das Gebäude «Tivoli» auf der anderen Seite der Hauptstrasse folgte im Jahr 1974. Der gesamte Gebäudekomplex wird laufend optimiert und modernisiert. In den letzten Monaten standen die Verbesserung des Energieverbrauchs und die Sanierung der Heizzentrale auf der Agenda der Betreiberin.
Alle Arbeiten wurden von der Cuter Gebäudetechnik AG geplant, ausgeschrieben und vergeben. Die Klima AG Spreitenbach wurde dabei mit der Realisierung der Kältefernleitung, der Installation einer Wärmepumpe und der Sanierung der Heizzentrale beauftragt.
Kältefernleitung für Austausch zwischen Shoppi und Tivoli
Im Zuge der Erneuerungen und Energieoptimierungen wurde eine Kältefernleitung vom Shoppi ins Tivoli erstellt, damit das Tivoli mit Kälte vom Shoppi versorgt werden kann. Die Fernleitung dient dem internen Austausch von Kälte zwischen den beiden Gebäuden. Dafür wurden rund 1000 m Rohrleitungen durch den Verbindungstunnel der zwei Gebäude, durch die Tiefgarage und über fünf Stockwerke in die Dachzentrale des Tivoli verlegt. Vier Mitarbeitende der Klima AG waren dafür rund zwei Monate im Einsatz und für die Installationen ab der Übergabestation zuständig.
Wärmepumpe für die Rückgewinnung von Abwärme der Lüftungsanlage
Bei einem Gebäude dieser Grösse entsteht viel Abwärme – diese wurde jedoch bis anhin nicht in allen Gebäudeteilen konsequent rückgewonnen. Das änderte die Betreiberin jetzt mit der Installation einer Wärmepumpe. In der Dachzentrale des Shoppi wurde eine Wärmepumpe installiert, damit die Abwärme der Abluftanlage zur Wärmeerzeugung für die Heizungs- und Warmwasserversorgung genutzt und somit die Energiebilanz des gesamten Shoppi Tivoli bedeutend verbessert werden kann. Wie genau sich die Energiebilanz verbessert, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Die Klima AG installierte die Wärmepumpe und rüstete den Monobloc mit einem zusätzlichen Register aus, damit die Übergabe der Abwärme möglich ist. Zudem wurden die Leitungen installiert, welche die Wärmepumpe an einen neuen Speicher anschliessen und diesen mit der Heizung verbinden.
Herausfordernd waren dabei die engen Platzverhältnisse in der Dachzentrale. Zudem ist die Nutzung einer Wärmepumpe für die Rückgewinnung von Abwärme aus Lüftungsanlagen eine nicht alltägliche Lösung, da sie sich nur bei grossen Anlagen lohnt, die entsprechend viel Abwärme produzieren. Für ein Einkaufszentrum in der Grösse des Shoppi Tivoli ist dies eine effiziente und ressourcenschonende Option.
Heizzentrale saniert und an Fernwärmenetz angeschlossen
Das Gebäude Shoppi ist seit 2019 ans Fernwärmenetz im Limmattal angeschlossen. Dieses Fernwärmenetz wird von der Kehrichtverbrennungsanlage Dietikon gespiesen. Für den Anschluss wurden die bestehenden Gasheizkessel in der Heizzentrale demontiert und die Kaminanlage rückgebaut.
Die Klima AG erhielt den Auftrag für den Anschluss an die neue Fernwärmestation sowie die Erstellung der neuen Verteiler und Verteilleitungen und die neue Einbindung ins Heizungsnetz. Die Gebäude Shoppi, Tivoli und zwei Hochhäuser sowie das Hallenbad, die Post und eine Tankstelle werden von der Zentrale aus mit Fernwärme versorgt. Die Heizzentrale hat eine Leistung von total 4300 kW. Da der Auftrag hauptsächlich in den Wintermonaten ausgeführt wurde, mussten die Umhängungen von den bestehenden auf die neuen Heizgruppen in dem Moment erfolgen, als der Wärmebedarf am geringsten war. Deshalb waren die Mitarbeitenden an rund sechs Wochenenden dafür im Einsatz.
Arbeiten beim Nachbarn
Die Klima AG Spreitenbach ist selbst Mieterin von Büro- und Werkstatträumlichkeiten in einem der Hochhäuser auf dem Gelände und somit direkt vor Ort, wenn Arbeiten im Shoppi Tivoli anfallen. Diese Nähe bedeutet jedoch nicht, dass sämtliche Arbeiten durch die Klima AG ausgeführt werden. Das Angebot und die Qualität der Leistung – gegenüber der Betreiberin und des Planungsunternehmens – waren auch hier entscheidende Faktoren für die Auftragsvergabe.
Die Beständigkeit der Teams war ein wichtiger Grund für die erfolgreiche und zeitgerechte Ausführung der Arbeiten. Alle Planungsarbeiten für die Fernleitung, die Wärmepumpe und die Heizzentrale wurden von Cuter Gebäudetechnik AG ausgeführt und von der Klima AG waren für alle drei Aufträge die gleichen Mitarbeitenden im Einsatz. Dies war möglich dank der guten Staffelung der einzelnen Arbeiten und hat sehr viel zur reibungslosen Abwicklung der Arbeiten und damit zur Zufriedenheit der Betreiberin beigetragen.
Bei Arbeiten auf dem Gelände ist das gute Einvernehmen mit dem technischen Dienst des Shoppi Tivoli sehr wichtig. Dieser ist jeweils Hauptansprechpartner für sämtliche Arbeiten im Shoppi, im Tivoli oder in den beiden Hochhäusern.
Kennzahlen Shoppi Tivoli
- Total Auftragsvolumen ca. CHF 1.55 Mio.
- Ausführungszeitraum 2018 bis 2019
- Fernleitung Kälte
- 800 m Rohrleitungen DN 250
- 200 m Rohrleitungen DN150
- Plattentauscher Kälte 1000 kW
- Wärmepumpe:
- Leistung Wärmepumpe für Abwärmenutzung aus Lüftungsmonobloc: 200 kW
- Luftmenge Abluft für Abwärmenutzung: 36 000 m3/h
- Heizzentrale:
- Anschluss an Fernwärmeverbund
- Leistung Heizzentrale Total 4300 kW (davon 900 kW Reserve für neue Hochhäuser)
- Hauptverrohrung DN200