Veterinärmedizin Dr. E. Gräub
Bis Ende 2017 war das Unternehmen in den Räumlichkeiten der Janssen-Gruppe eingemietet und an deren Gebäudetechnik angeschlossen. Mit dem Kauf der Räumlichkeiten musste eine Medientrennung – also eine Trennung dieser Versorgung – realisiert werden.
Kurze Wege, wenige Ansprechpartner
Dem Bauherrn war es wichtig, den Auftrag an regionale Unternehmen zu vergeben, um damit kurze Wege während der Bauphase und bei der Wartung sicherzustellen. Hälg & Co. AG in Bern hat dabei den Zuschlag für die Ausführungsplanung und Realisierung der Gewerke Heizung, Lüftung/Klima, Kälte und Sanitär erhalten.
Christoph Läng, Projektleiter bei der Firma Dr. E. Gräub, ist sehr zufrieden: «Hälg & Co. AG hat sich in der Offertphase sowie auch bei der Ausführung sehr engagiert gezeigt. Unsere Anliegen wurden stets ernst genommen und entsprechende Lösungen präsentiert.» Die Vergabe im Paket war für Christoph Läng ein klarer Vorteil. «Dank der Konzentration auf wenige Lieferanten konnten wir während der Bauphase die Schnittstellen zwischen den Unternehmen minimieren, was unserem engen Zeitplan zugutekam. Ausserdem haben wir so in Zukunft nur einen einzigen Ansprechpartner, wenn es um Wartung und Service der gebäudetechnischen Anlagen geht.»
Leistungen
Planung und Ausführung der Gebäudetechnik
Mit dem Kauf der Räumlichkeiten war klar, dass die Firma auch in neue haustechnische Anlagen investieren muss. Ursprünglich wurden nicht nur die Räumlichkeiten gemietet, sondern auch alle Medien bei der Firma Janssen bezogen. Daraus entstand das Projekt Medientrennung, welches durch den deutschen Generalunternehmer Otto Life Science betreut und von der Firma Hälg & Co. AG in Bern geplant und ausgeführt wurde. Um eine Struktur für die Medientrennung herzustellen, wurden die Gewerke nach Reinmedien und Schwarzmedien aufgeteilt. Die Schwarzmedien (Dampf, Heizung, Kälte, Sanitär, Gas) wurden alle durch die Firma Hälg ausgeführt. Hinzu kommt die neue Druckluftanlage, welche ebenfalls von uns installiert wurde. Die Reinmedien AP-Wasser, WFI-Wasser und Reindampf wurden von der Firma Concept GMP ausgeführt.
In erster Linie ging es darum, die neuen Technikzentralen zu errichten und anschliessend die bestehenden Verteilleitungen zu erschliessen, damit eine Trennung zur Firma Janssen durchgeführt werden konnte. Der Knackpunkt der gesamten Umbauarbeiten war das Zeitfenster, denn die gesamte Planung musste auf das Wartungsfenster der Firma Janssen abgestützt werden. Als der Auftrag Mitte März definitiv vergeben wurde, war der Endtermin vom 14. August bereits bekannt. Die Umschlüsse wurden deshalb auf die ersten beiden Augustwochen terminiert, was für uns bedeutete, dass alle Anlagen bis zum ersten August fertiggestellt sein mussten.
Zur Kühlung der neuen Technikzentralen wurden drei Umluft-Klimageräte installiert
Für die Erzeugung des Sattdampfes wurde ein Gas-Hochdruckdampferzeuger in der Dreizugstechnik mit einer Leistung von 1250 kW installiert. Die Leistungsregulierung des Kessels erfolgt über einen modulierenden Gas-Gebläsebrenner. Die Ansteuerung des Brenners erfolgt über einen Kesselsteuerschrank. Der Dampferzeuger ist mit einer automatischen Absalz-, Abschlämm- und Abwasserentspannungseinrichtung ausgestattet. Der Kessel ist für einen Betrieb über 72 Stunden ausgestattet.
Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Kompaktunterstation, die mit Dampf betrieben wird und eine Leistung von 233,5 kW hat. Mit dieser Wärme wird Warmwasser erzeugt und die Lufterhitzerregister der bestehenden Monoblocks werden versorgt. Um einen sauberen Betrieb der Frischwasserstationen zu gewährleisten, wurde zusätzlich ein Pufferspeicher angeschlossen. Die beiden Frischwasserstationen zur Warmwassererzeugung haben jeweils eine Schüttleistung von 80 l/min.
Die Kälteanlage ist als einzige Anlage bestehend, bei dieser waren jedoch alle Verdichter defekt. Die Kältemaschine wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Dörflinger revidiert und das Leitungsnetz erweitert.
Die EWB hat eine neue Gas- und Wasserzuleitung verlegt. Damit die Komponenten geschützt werden, wurde eine Drei-Säulen-Enthärtungsanlage eingebaut. Wie bereits erwähnt, wird die Warmwassererzeugung über die Frischwasserstation durchgeführt. Das bestehende System ist mit einem Begleitheizband ausgestattet, wobei die neuen Leitungen bis zum Umschluss mit einer Zirkulation ausgeführt wurden.
Das Abwasser wird in zwei unterschiedliche Leitungen unterteilt. Auf der einen Seite wurde das bestehende Abwasser der sanitären Einrichtungen umgehängt und über eine Doppelpumpenhebeanlage in die Kanalisation gepumpt. Das Produktionsabwasser wird über eine zweite Doppelpumpenhebeanlage in ein Sammelbecken ausserhalb des Gebäudes gepumpt, da die Abwassertemperaturen hoch sind.
Die Druckluftanlage muss aufgrund des Verwendungszweckes erhöhte Anforderungen erfüllen. Wir befinden uns dabei in der Klasse 2, welche einen Drucktaupunkt von –40 °C und eine ölfreie Verdichtung fordert. Die Erzeugung der Druckluft erfolgt durch zwei ölfrei verdichtende Scrollkompressoren mit je 3 Verdichterkreisen mit einer Gesamtlieferleistung von 138 Nm³/h bei einem Erzeugungsdruck von max. 8 bar. Die Kühlung der Kompressoren erfolgt über die Umgebungsluft. Die Aufbereitung erfolgt durch einen kaltregenerierten Adsorptionstrockner mit integriertem Vor- und Nachfilter und Taupunktsteuerung. Um Druckschwankungen im Netz auszugleichen, wird ein feuerverzinkter Pufferbehälter mit einem Volumen von 950 Litern installiert.
Das vorhandene Hausleitsystem wurde um die Anlagen der Hälg & Co. AG erweitert.
Kennzahlen
- Leistung Gas-Hochdruckdampferzeuger 1250 kW
- Leistung Kompaktunterstation 233,5 kW
- Schüttleistung der beiden Frischwasserstationen zur Warmwassererzeugung je 80 l/min
- Gesamtlieferleistung der Druckluftanlage 138 Nm³/h, Erzeugungsdruck max. 8 bar
- Pufferbehälter mit 950 l Volumen