Wagi Hochhaus II
Das Bauprojekt „Wagi Hochhaus 2“ befindet sich an der Wagi Str. 10 in 8952 Schlieren. Es handelt sich um den Neubau eines 10-stöckigen Hochhauses für die Pharmaindustrie. Die Realisierung des Vorhabens gliederte sich in Grund- und Mieterausbau. In diesem anspruchsvollen Projekt hat Hälg & Co. AG Luzern die Installationsaufträge für Heizungs-, Kälte- und Lüftungsanlagen sowie MSRT erhalten. In den Untergeschossen sind, neben den Parkflächen, diverse Lagerräume, sowie ein Gymnastikraum und Garderoben für die Mitarbeiter untergebracht. Für das leibliche Wohl sorgt eine Cafeteria im Erdgeschoss. Hier sind ebenfalls Konferenzräume, der Empfang und Sanitärräume untergebracht. Die Etagen 1 bis 10 beinhalten Labore, Büros und diverse Nebenräume sowie die jeweiligen Sanitäranlagen. Das oberste Geschoss ist ein reines Technikgeschoss. In erster Linie ist hier ein Teil der Lüftungsanlagen untergebracht.
Leistung
Die Wärmeenergie zur Beheizung des Gebäudes wird ab der Fernwärmeunterstation des EWZ im Nahwärmeverbund bezogen. Die im Rahmen des Energie-Contracting installierte Wärmeerzeugungsanlage beinhaltet die eigentliche Übergabestation sowie die gesamte Fernwärmeleitung, Energiemessung und Steuerung.
Die maximale Vorlauftemperatur auf der Sekundärseite beträgt 65 °C. Die Fernleitung führt aus dem Energiekanal an der Ostseite des Neubaus ins Untergeschoss und durch den neu erstellten Energiekanal in einen Technikraum, in dem die Übergabestation des Gebäudes platziert ist. Nach der Übergabestation erfolgt die Wärmeverteilung sekundärseitig in der Heizzentrale. Der Heizverteiler im Technikraum verteilt die Wärme in einzelne Gruppen. Je Geschoss erfolgt die Horizontalverteilung der Wärme im Korridor. Dies passiert zusammen mit der Gruppe Raumkühlung nach dem Prinzip eines 4-Leiter Systems. Ab den Horizontalleitungen erfolgt der Anschluss der statischen Strahlungselemente. In den Laborräumen und Büros sind diese Elemente in Form von Heiz/Kühl-Baffeln hinter einer Streckmetalldecke verdeckt.
Das Erdgeschoss wird über eine Fussbodenheizung geheizt. Ab dem Heizverteiler geht ebenfalls die Anschlussgruppen für die Lufterhitzer in den Lüftungsgeräten ab. Die Warmwassererwärmung für die Warmwasserspeicher für die zwei Druckstufen bzw. deren Wärmetauscher sind an eine eigene Heizgruppe angeschlossen. Die Zirkulationsverluste werden mittels Heizband gedeckt. Die Leistung des Heizungstauschers beträgt 835 kW. Die Kälteenergie zur Kühlung des Gebäudes wird ab der Fernkälteunterstation bezogen. Die im Rahmen des Energie-Contracting installierte Kälteerzeugungsanlage besteht aus einer Übergabestation und der entsprechenden Fernleitung. Die maximale Vorlauftemperatur auf der Sekundärseite beträgt 8 °C. Die Fernleitung führt aus dem Energiekanal an der Ostseite des Neubaus ins Untergeschoss und durch den neu erstellten Energiekanal in den Technikraum. Nach der Übergabestation erfolgt die Kälteverteilung sekundärseitig in der Kältezentrale auf die Kältegruppen. Der Leitverteiler beinhaltet verschiedene Kältegruppen für die verschiedenen Anwendungen. Die oberen Geschosse werden über die bereits erwähnten Heiz-/Kühlbaffeln gekühlt. Weiterhin werden die Lüftungsgeräte über eine eigene Kältegruppe versorgt.
Neben den Kühlfunktionen wird eine Freezerkühlung betrieben. Diese versorgt stockwerksweise die bauseitigen Freezer mit der notwendigen Kälte. Der Kältetauscher leistet 970 kW.
In der Einstellhalle ist eine Lüftungsanlage installiert, welche die Luft zu 50% über den Boden und zu 50% über die Decke absaugt. Die Steuerung erfolgt nach Co2 Gehalt. Die Gesamtluftmenge beträgt hierbei 8100 m3/h.
Neben den insgesamt neun Hauptlüftungsanlagen für die einzelnen Nutzungsbereiche, welche im Untergeschoss und in der obersten Etage installiert sind, gibt es verschiedene kleinere Lüftungsanlagen für die Nebenräume und diverse Technik- und Lagerräume. Die Luftmengen der insgesamt neun zentralen Lüftungsanlagen betragen zwischen 24 000 m³/h und 40 000 m3/h je Anlage. Alle Lüftungsgeräte sind über ein gemeinsames KVS-System miteinander verbunden. Auf diesem Weg wird über eine zentrale Steuerung die Abwärme optimal genutzt und an die jeweils notwendigen Anlagen zurückgegeben. Die gesamte Automationstechnik wurde von der Niederlassung Luzern umgesetzt. Das sehr komplexe System steuert hierbei die einzelnen Heiz- / und Kältegruppen der jeweiligen Räume, die Luftmengen und Temperaturen, sowie verschiedene Funktionen der bauseitig eingebauten Labortechnik.
Die Umsetzung sämtlicher HLK-Anlagen und der MSR-Technik dauerte total 15 Monate und wurde im November 2017 abgeschlossen.
Kennzahlen
- Heizleistung: 835 kW
- Kälteleistung: 970 kW
- Luftmengen: 24 000 m³/h – 40 000 m³/h