«Das Lattich-Areal ist vielseitig und entwickelt die Stadt St. Gallen weiter»
Das Areal beim St. Galler Güterbahnhof ist ein grösseres Entwicklungsgebiet in der Stadt St. Gallen. Planungsarbeiten für ein Verkehrsprojekt führen dazu, dass auf dem Areal für die nächsten rund zehn Jahre nichts Dauerhaftes realisiert werden kann. Ein Konsortium mit dem Namen «Lattich» hat sich deshalb für eine kreative Zwischennutzung eingesetzt. Entstanden ist der Lattich-Bau, bestehend aus 45 temporären Holzmodulen, die dem Areal kreatives Leben einhauchen. Die Hälg Group unterstützt das Projekt finanziell und war am Bau der Module beteiligt.
Die Hälg Group hat die Anlagen für Heizung, Lüftung und Sanitär geplant und realisiert. Roger Baumer, Mitinhaber und CEO der Hälg Group zeigt auf, warum sich das Unternehmen für den Lattich engagiert.
Roger, wie würdest du das Lattich-Areal beschreiben?
Das Lattich-Areal ist für mich einerseits ein Ort für kreatives, freies Gestalten. Ein Ort, an dem Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Visionen zusammentreffen und jeder an seinen Ideen arbeitet. Andererseits hat der Lattich auch eine wichtige Rolle aus städtebaulicher Sicht. Orte, die früher einen grossen Stellenwert hatten, verlieren diesen und liegen plötzlich brach. Solche Areale wie der Lattich sollten wir nutzen und wieder aufwerten.
Wie kam die Hälg Group dazu, sich zu engagieren?
Wir haben bereits mehrere Modulbau-Projekte mit der Blumer-Lehmann AG realisiert und wurden für die Zusammenarbeit angefragt. Wir verstehen uns auf persönlicher Ebene sehr gut. Auch weitere Partner im Lattich kennen wir bereits sehr lange und pflegen eine partnerschaftliche Beziehung. Somit war für uns klar, dass wir dabei sind.
Gab es neben der guten Konstellation mit den Partnern noch weitere Gründe, weshalb das Engagement in Frage kam?
Ja. Wir – Marcel, mein Bruder und Mitinhaber der Hälg Group, und ich – sind St. Galler. Unser Bezug zur Stadt St. Gallen und die Werte der Hälg Group sind zwei wichtige Gründe für unser Engagement. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns als Unternehmer mit St. Galler Wurzeln für den Standort und die Gesellschaft einsetzen und unsere Verantwortung wahrnehmen. Die Stadt und die ganze Region St. Gallen sind attraktiv und haben Potenzial. Um dieses Potenzial sichtbar zu machen und zu zeigen, dass die Region vielfältig und lebendig ist, wollen wir etwas tun.
Ausserdem finden Marcel und ich den experimentellen Charakter des Projekts sehr spannend. Wir freuen uns zu sehen, wie sich dieser «Versuch» entwickelt und herauszufinden, ob so eine Idee auch für andere Standorte denkbar wäre, allenfalls sogar noch ergänzt mit weiterer Nutzung der Module, wie beispielsweise für Wohnungen.
Was versprichst du dir vom Engagement?
Unser Engagement soll vor allem dabei helfen, dass ein tolles Areal in der Stadt St. Gallen entstehen kann. Und aus Sicht unseres Unternehmens und der Gebäudetechnik ist es spannend, neue Arbeitsweisen und Methoden kennenzulernen und zu erproben. Das Projekt wurde ja in unglaublich kurzer Zeit geplant und realisiert; die Bauphase vor Ort dauerte nur wenige Wochen.
Was gefällt dir am Lattich?
Drei Dinge: Erstens, das Tempo und der Elan, mit dem das Projekt in die Tat umgesetzt wurde. Von der Anfrage an uns bis zur Eröffnung sind nur zwölf Monate vergangen. Zweitens gefällt mir die Vielfalt der Mieter. Kleine Gewerbebetriebe treffen auf Kunst und Kultur. Und zu guter Letzt gefällt mir, wie dank simplen Modulen etwas entsteht, dass die Beteiligten nach ihren Ideen gestalten können.
*Fotos: Blumer-Lehmann AG und Maurus Hofer
Zum Lattich
Ein 10-jähriges Provisorium ist wie ein normaler Neubau
Der Bau ist zwar ein Provisorium, die Nutzungsdauer der Anlagen von rund zehn Jahren führt jedoch dazu, dass die Anlagen wie bei einem Neubau mit unbestimmter Lebensdauer ausgeführt wurden.
Installiert wurden Sanitärleitungen und -apparate für Duschen und Toiletten sowie für den Gastronomiebereich. Wärme wird mit einer Gasheizung erzeugt und mit Radiatoren in den Modulen verteilt. Eine Abluftanlage wurde in den Toiletten installiert. Die Abluft wird dabei über Einzelraumventilatoren, die in den Sanitärvorwänden installiert wurden, über Dach geführt.
Und doch ist der Modulbau aussergewöhnlich
Speziell am Modulbau ist die Installation der Anlagen. Die Gebäudetechnik wird nicht komplett auf der Baustelle selbst, sondern direkt an den einzelnen Modulen installiert. Dies geschah im Fall des Lattichs in den Produktionshallen von Blumer-Lehmann. Auf dem Areal wurden die Anlagen dann miteinander verbunden und an die Technikzentrale angeschlossen. Diese befindet sich in einem der Module im Erdgeschoss. Dank dieser Vorgehensweise sind die Module inklusive Gebäudetechnik komplett autonom, könnten mit geringem Aufwand abgebaut und andernorts wieder angeschlossen und weiterverwendet werden.
Die Leistungen der Hälg Group im Projekt
Die Hälg Group hat die Anlagen für Heizung, Lüftung und Sanitär geplant und realisiert. Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen.