Arbeiten wo andere feiern, tagen oder Sport treiben.
Ganze vier Jahre lang, von 2015 bis 2018, wurde die St. Jakobshalle in Basel saniert und modernisiert. Die Arbeiten verwandelten die grosse Sporthalle und dazugehörigen kleineren Hallen in ein repräsentatives, multifunktionales Gebäude für Events aller Art. Die Klima AG in Basel installierte die Wärmerückgewinnungs- und Lüftungsanlagen. Während der Bauarbeiten wurden in der St. Jakobshalle weiterhin Grossanlässe durchgeführt. Manchmal eine echte Herausforderung.
Die St. Jakobshalle, erbaut 1975, ist Gastgeber für die unterschiedlichsten Events. Von Generalversammlungen über Firmenanlässe, Fernsehshows und Konzerte, bis hin zum Tennisturnier «Swiss Indoors». Mit dieser Nutzungsvielfalt stiegen die Anforderungen an die Sicherheitsvorschriften, dies bei Fluchtwegen, Logistik sowie beim Brandschutz und der Erdbebensicherung. Gleichzeitig galt es, die in die Jahre gekommene Gebäudetechnik zu ersetzen, um den Energieverbrauch zu senken und die Luftqualität gerade für Grossanlässe zu verbessern.
Neben verschiedenen Baumassnahmen am gesamten Areal – unter anderem wurde die Kapazität der grossen Halle auf über 12 000 Personen erhöht – verbindet nun ein neues Foyer an der St.Jakob-Strasse die grosse Halle und die zwei kleineren Hallen baulich miteinander. Es ist Haupteingang, Verteiler für die Besucherströme in die Hallen und eigenständige Eventfläche. Unter seinem Dach sind die aufwändigen Installationen der Gebäudetechnik untergebracht.
Hier im Foyerdach und an anderen Stellen am Bau waren die Mitarbeitenden der Klima AG fast drei Jahre lang täglich im Einsatz. Projektleiter Ivan Bläuer plaudert für uns aus dem Nähkästchen und erzählt von Besonderheiten am Bau und wie es ist, bei laufendem Betrieb zu arbeiten.
Eine zweite Heimat
«Während der Umbauphase von 2015 bis 2018 wohnten wir teilweise fast schon auf der Baustelle», so Ivan Bläuer. Wöchentlich gab es eine grosse Sitzung in den Baucontainern vor Ort, an denen eine Menge Leute teilnahmen. Meist waren Vertreter der Stadt Basel und der Verwaltung dabei, dazu Architekt, drei Bauleiter und die Projektleiter der grossen Hauptgewerke. Jeden Mittwochnachmittag bis zu fünf Stunden.
Insgesamt war das Projekt glücklicherweise sehr gut geplant und die einzelnen Bauphasen griffen ineinander über. «Grundsätzlich konnten wir praktisch durchgehend arbeiten; einzig während einzelner Phasen hatten wir Pausen – wenn z. B. andere Arbeiten vorgängig erledigt werden mussten oder Veranstaltungen die Bauarbeiten unterbrachen», fasst Ivan Bläuer zusammen. Dagegen stand eine Bauetappe in der es knapp wurde: Während fast drei Monaten mussten sie im Zwei-Schicht-Betrieb mit teilweise bis zu 16 Leuten gleichzeitig arbeiten.
Tetris im Superlevel
Teilweise war die Arbeit recht herausfordernd. Unter anderem bauten sie im Februar 2017 ein Provisorium für die Belüftung der Schwimmhalle. Dazu mussten 500 Meter Spezial-Kunststoffschlauch, der druck- und kälteresistent war, über ein eigens aufgebautes Gerüst um das Hauptgebäude herum geführt werden. Eine neue Neben-Lüftungsanlage war den Anforderungen der Schwimmbadlüftung nicht voll gewachsen und musste unterstützt werden, bis sie selbst weiter ausgebaut war.
Der Einbau der Monoblocs ins Foyerdach war teilweise Tetris im Superlevel: Bei einem Spielraum von 2 bis 3 cm an den Seiten durfte beim Einsetzen der Blöcke absolut nichts schiefgehen. Ein Verrücken wäre nicht mehr möglich gewesen.
Arbeiten während andere feiern, tagen oder Sport treiben
Üblicherweise finden in der Halle rund 200 Veranstaltungen im Jahr statt. Während der Bauzeit waren dies nur noch ca. 50 Events. Wichtige Ereignisse, die ihren Standort unbedingt in Basel behalten sollten: Unter anderem die Swiss Indoors, das Longines CSI, Konzerte, aber auch einige Generalversammlungen von z.B. UBS oder Novartis. Gerade während dieser Anlässe waren die Sicherheitsvorkehrungen so gross, dass alle Bauarbeiten komplett eingestellt werden mussten. Auch bei den anderen Veranstaltungen wurde penibel darauf geachtet, den Anlass nicht durch Lärm oder das Herumliegen von typischem Baustellenmaterial zu stören.
Da die neuen gebäudetechnischen Anlagen separat gebaut wurden, liefen bei diesen Anlässen zunächst die «alten» Anlagen noch. In Etappen wurden diese dann jeweils abgeschalten, sobald die neuen Anlagen abgenommen waren und in Betrieb genommen werden konnten. Insgesamt haben weder die Anlässe die Arbeiten, noch die Arbeiten die Anlässe gestört.
Fragen zum Projekt?
Ivan Bläuer
Projektleiter Lüftung/Klima
Ivan.Blaeuer@klima-ag.ch
Zahlen und Fakten
- Heiz-/Kühlleistung: 2250 kW/60 kW (technische Kälte)
- Luftmenge: 550 000 m³/h nur Lüftung
- Entrauchung: 950 000 m³/h
Weitere Fakten und Zahlen zu unserem Referenzprojekt «St.Jakobshalle, Basel»