Die heterogene Zwischennutzung des ehemaligen Zieglerspitals stellt hohe Anforderungen
Früher Spital, heute ein Ort für Empfangs- und Verfahrenszentrum, Hostel, betreutes Wohnen, Start-ups und Künstlerateliers. Die heterogene Zwischennutzung des ehemaligen Zieglerspitals stellt hohe Anforderungen an einen reibungslosen Betrieb. Seit 2018 bewirtschaftet die Hälg Facility Management AG im Auftrag des Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern die technischen Anlagen und die Infrastruktur. Wir haben bei Mandatsleiterin Seraina Poffet den Puls gefühlt.
Für welche Aufgaben ist die Hälg Facility Management AG zuständig?
Im Auftrag des Fonds für die Boden- und Wohnbaupolitik der Stadt Bern sind wir für das technische und infrastrukturelle Gebäudemanagement zuständig. Dies beinhaltet die generelle Arealpflege inklusive Gartenunterhalt und Winterdienst. Neben den Entsorgungs- und Reinigungsleistungen sind wir auch für die Instandhaltung sämtlicher technischen Anlagen zuständig und stellen den Pikettdienst sicher.
Der Nutzermix ist sehr heterogen. Birgt das auch Konfliktpotenzial?
Ja, insbesondere zwei Faktoren. Einerseits haben wir im Auftrag der Stadt unsere Aufgaben zu erfüllen. Hier lautet die Strategie der Zwischennutzung ganz klar «Infrastruktur funktionsfähig erhalten» – bei solch alten Gebäuden mit Anlagen aus den 1970er-Jahren keine leichte Aufgabe. Alles soll weiterhin ohne Unterbruch funktionieren, Investitionen sollen aber nur dann getätigt werden, wenn es um die Sicherheit der Nutzer oder um ein Minimum an Komfort geht. Auf der anderen Seite sind die Mieter mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen, die es zu berücksichtigen gilt. Dieser tägliche Balanceakt gelingt uns dank der guten Kommunikation mit der Stadt Bern sehr gut.
Mit welchen Herausforderungen hattest du am meisten zu kämpfen?
Die grösste Herausforderung sind die alten Anlagen. Sie sind anfällig und können teilweise gar nicht mehr repariert werden, da Ersatzteile nicht vorhanden oder nur schwierig aufzutreiben sind. Die Stadt Bern als Eigentümerin steht unter starker Beobachtung, denn die Unterhaltskosten werden mit Steuergeldern gedeckt. Gleichzeitig wünschen sich die Mieter eine funktionierende Infrastruktur mit etwas Komfort. Hier ist es unsere Aufgabe, situativ abzuwägen, was in welchem Aufwand ersetzt, saniert, repariert oder gewartet werden muss. Doch in dringenden Fällen wird schnell reagiert. Es herrscht ein wohlwollendes Miteinander zwischen Eigentümerin und Mietern. Auch kennt man sich auf dem Areal und arbeitet gut zusammen.
Das Mandat läuft seit einem Jahr. Wie ist die Bilanz?
Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend. Es herrscht eine direkte und offene Kommunikation mit der Stadt. Die Entscheidungswege sind kurz, so können wir sämtliche Aufgaben zügig abwickeln und auch den Mietern einen professionellen Service bieten. Besonders erfreulich ist, dass wir uns bereits einige Zusatzaufträge auf dem Areal sichern konnten, so zum Beispiel die Reinigung und kleine Instandhaltungsarbeiten bei Mieterwechseln. Die Stadt Bern wiederum profitiert von unserem kompetenten Service aus einer Hand und spart dadurch wertvolle Zeit und auch Geld.
Es läuft richtig rund. Gibt es ein Erfolgsrezept?
Neben dem guten Einvernehmen mit unserer Auftraggeberin steht und fällt der Erfolg mit den Mitarbeitenden. Ich möchte dem Team vor Ort meinen Dank aussprechen. Ohne ihren professionellen und unermüdlichen Einsatz wäre die Umsetzung eines solch umfangreichen Auftrages nicht möglich.
Haben Sie Fragen zum Projekt?
Seraina Poffet
Mandatsleiterin
seraina.poffet@hfm.ch