Neue Produktion der Cytiva-Gruppe
Der Signy Park liegt zwischen den Gemeinden Signy-Avenex und Grens im Kanton Waadt. Er wird von der Nemaco Suisse SA als Bauherrin entwickelt und überbaut. In einer ersten Etappe wurde an diesem Standort für die Cytiva in den Jahren 2021 und 2022 eine neue Produktionsstätte mit 7360 m2 Fläche erstellt. Die Cytiva-Gruppe ist weltweit mit fast 10 000 Mitarbeitenden in 40 Ländern in der Medizintechnik tätig. Den neuen Standort in Grens nutzt sie insbesondere zur Produktion von Einweg-Kits für die Zellverarbeitung, für die Forschung und Entwicklung sowie für Schulungen von Kundinnen und Kunden. Im neuen Gebäude finden rund 250 Mitarbeitende aus den Bereichen Produktion, Forschung und Administration Platz. Mit dem neuen Standort wird Cytivas Kapazität für die Herstellung von Verbrauchsprodukten der Marken Sefia, Sepax und Xuri mit zwei neuen Reinräumen der ISO-Klasse 7 vervierfacht. So wird sichergestellt, dass die steigende Nachfrage in Zukunft gedeckt werden kann.
Hohe Anforderungen aus der Reinraumtechnik
Nachdem der Grundausbau abgeschlossen war, konnte die Klima AG Villars-Ste-Croix unter der Bauleitung der FACT Construction SA die gebäudetechnischen Anlagen für die Produktion in den Reinräumen der Cytiva realisieren. Parallel führte die Hälg & Co. AG Genf die Gebäudeautomation aus. Dabei galt es, neben dem engen Terminplan auch die hohen Anforderungen aus der Reinraumtechnik zu erfüllen. Während der Realisierungsphase waren bis zu 20 Installateure gleichzeitig auf der Baustelle beschäftigt. Das Team konnte sämtliche Anforderungen seitens der Nutzerin erfüllen. Auch die Zusammenarbeit mit der Bauleitung verlief äusserst zufriedenstellend: Aufgrund der guten Erfahrungen im Projekt wurden die Unternehmen der Hälg Group mit der Wartung aller gebäudetechnischen Anlagen inklusive Grundausbau beauftragt.
Technische Umsetzung
Die Energieerzeugung für Wärme und Kälte wird durch eine Wärmepumpe sichergestellt. Ein Teil der Abwärme wird für die Vorwärmung des Warmwassers genutzt und der Überschuss wird über einen Luftkühler auf dem Dach abgeführt. Die Wärmeverteilung versorgt acht Vorheizregister und zwölf Nachheizregister, die Kälteverteilung acht Kühlregister, vier Nachkühlregister sowie Gebläsekonvektoren. Die Lüftungsanlage gewährleistet eine stabile Luftfeuchtigkeit sowie Temperatur im Reinraum; zudem wird der Druck zwischen den einzelnen Räumen ausgeglichen. Die Luft aus den Lagerräumen mit biogefährlichen Abfällen und die Abluft werden durch eine separate Kunststoffanlage abgeführt. Die Gesamtheit der gebäudetechnischen Anlagen wird zentral über eine EBO-Supervisor-Station von Schneider Electric gesteuert. Um eine rasche Reaktionsfähigkeit garantieren zu können, werden die Daten ausserhalb des Reinraums permanent überwacht. Eine offene Lösung (BACnet IP) ermöglicht zudem die Kommunikation über alle Systeme im Gebäude. Neben der Sicherstellung von konstanter Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Druckverteilung kann damit auch der Energieverbrauch im Gebäude optimiert werden.