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«Wir müssen flexibel sein und in einem ersten Schritt auch einmal vom Standard abweichen.»

«Es geht um den Menschen und seinen Willen.»

Bei der Rekrutierung von künftigen Mitarbeitenden handeln Unternehmen oft nach klaren Vorgaben: Vollständiger Lebenslauf, gute Ausbildungsnachweise sowie ein perfektes Motivationsschreiben. Aber führt das Beharren auf Formalitäten wirklich zu den richtigen Arbeitskräften? Sagen Schulnoten oder ein Lebenslauf etwas über die individuelle Motivation aus? Und welche Chance geben wir Personen, deren Deutschkenntnisse nicht perfekt sind? Wir haben mit Sandro Toma, Leiter Human Resources Hälg Group, gesprochen.


Denise Girardet
Marketing und Kommunikation

Sandro, eine Bewerbung löst in einer HR-Abteilung gewisse Prozesse aus. Ist es sinnvoll, immer das gleiche Vorgehen anzuwenden?
Nein. Bewerbende haben ihre Unterlagen komplett und gut aufbereitet. Sie haben in der Regel die Arbeitszeugnisse, den Lebenslauf und weitere Dokumente zur Hand. Wir treffen jedoch auch immer wieder auf unbewusst Suchende. Das sind Personen, die zwar nicht aktiv einen Job suchen, aber beispielsweise durch eine Weiterempfehlung von Kollegen auf eine Stelle aufmerksam geworden sind. Wenn wir in einem solchen Fall starr auf komplette Unterlagen beharren, laufen wir Gefahr, potenziell gute neue Mitarbeitende zu verpassen. Wir müssen flexibel sein und in einem ersten Schritt auch einmal vom Standard abweichen. Ich kann mir gut vorstellen, dass uns solche Personen in einer ersten Phase nur den Link zu ihrem LinkedIn- oder Xing-Profil senden.

Das heisst, wir möchten Hürden für die Bewerbenden abbauen?
Genau. Der Arbeitsmarkt der Gebäudetechnikbranche ist trocken. Als Arbeitgeberin können wir uns nicht ausruhen. Wir müssen uns verkaufen und dazu gehört es, dass wir die Hürden im Bewerbungsprozess so klein wie möglich halten – gerade zum Beispiel bei Spontanbewerbungen und unabhängig davon, welchen kulturellen Hintergrund eine Person mitbringt.

Die Bewerbungsunterlagen müssen also nicht in jedem Fall perfekt sein?
Mitarbeitende im Installationsbereich müssen handwerklich geschickt sein und keine perfekten Briefe schreiben können. Es wäre deshalb falsch, ihre Unterlagen nur nach deren Vollständigkeit zu beurteilen. Die erlernten Fähigkeiten sind das eine – der Wille und die Motivation eines Menschen das andere.

Wie meinst du das?
Vielleicht bringt jemand nicht genau jene Voraussetzungen mit, die wir uns wünschen. Vielleicht fehlt die optimale Ausbildung oder die Schulnoten sind nicht die, die wir uns vorstellen. Wenn eine Person aber einen guten Willen sowie eine grosse Motivation mitbringt, ist dies ausgesprochen wertvoll. Oder im Falle von Personen mit anderem Sprachhintergrund: Wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist, können solche Mitarbeitende tolle Fachkräfte sein. Sollten wir diesen Personen nicht auch eine Chance geben? Ich glaube, wir müssen unsere Erwartungen anpassen.

Lernende in der Gebäudetechnikbranche arbeiten oft unter herausfordernden Umständen. Sie müssen vielen Ansprüchen gerecht werden. Ist es der richtige Weg, nur die schulischen Leistungen zu berücksichtigen?
Bei der Analyse unserer bisherigen Lehrabbrüche haben wir festgestellt, dass zumeist nicht die Schulnoten für den Abbruch verantwortlich sind, sondern vielmehr die Berufswahl. Der Beruf hat oft schlicht nicht gepasst. Deshalb müssen wir uns auch hier vermehrt fragen: Wie gewichten wir den Willen und die Motivation einer jungen Person gegenüber ihren schulischen Leistungen? Wenn jemand motiviert ist, dann ist dies aus meiner Sicht viel wichtiger als beste Schulnoten.

Welche Unterlagen sind bei einer Bewerbung am wichtigsten?
Die Arbeitszeugnisse. Diese stufe ich viel höher ein als ein Lebenslauf oder Schulnoten. Im Arbeitszeugnis geht es um den Menschen, seine Arbeitshaltung, seine Motivation. Also um alles, was zählt.

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