Servicetechnikern stehen viele Türen offen

Servicetechniker haben sehr viele berufliche Perspektiven. Aaron Rainalter ist der beste Beweis dafür. Angefangen hat er mit einer Lehre als Kälteanlagentechniker, dann war er als Servicetechniker im Einsatz und jetzt leitet er den Bereich Service Kälte der Hälg & Co. AG St. Gallen. Im Interview erzählt Aaron, welche Möglichkeiten er hat, sich fachlich und innerhalb der Hälg Group weiterzuentwickeln.

Aaron, du bist Bereichsleiter Service Kälte und Servicetechniker bei der Hälg Group. Was machst du genau?
Ich trage die Verantwortung für den Bereich Kältetechnik, der ein Teilbereich der Serviceabteilung ist. Das heisst konkret: Ich berate Kunden, verfasse Offerten und leite Projekte. Ich erstelle Serviceverträge und bin Ansprechpartner für unsere Kunden. Daneben unterstütze ich wenn immer nötig auch unsere Servicetechniker Kälte. Ich bestelle beispielsweise Material für sie oder koordiniere Serviceeinsätze. Wenn keiner meiner Kältetechniker verfügbar ist, kümmere ich mich direkt selbst um die Anlagen bei Kunden vor Ort.

Neben der Behebung von Störungen, installieren wir auch selber kleinere Anlagen. Das sind dann hauptsächlich Anlagen der Gebäudetechnik, also Wärmepumpen, Klimaanlagen, Kaltwasseranlagen.

Das klingt nach einer sehr vielfältigen Aufgabe. Gibt es überhaupt einen typischen Tag bei dir?
Eigentlich nicht. Meine Tätigkeit ist stark vom Wetter abhängig, je wärmer die Temperaturen sind desto eher braucht es uns, weil dann die meisten Kälteanlagen in Betrieb sind – und somit auch mehr Störungen auftreten. Ich liebe diese Art von Alltag: Je mehr los ist desto besser. Es freut mich, wenn ich mit meinem Team für unsere Kunden spannende Aufträge realisieren kann.

Wie bist du zum Beruf des Servicetechnikers gekommen?
Mein Vater und mein Bruder arbeiten in der Gebäudetechnik. Deshalb hatte ich schon immer einen Bezug zur Branche. Ich habe mir verschiedene Gebäudetechnikberufe angeschaut und mich dann für die Ausbildung zum Kälteanlagentechniker entschieden. Dies, weil ich die Technik von Kühlmaschinen sehr spannend finde und weil man sehr viele verschiedene Bereiche sieht. Kühlung braucht es immer: in Spitälern, Labors, Restaurants, Rechenzentren, Produktionsbetrieben etc. Ausserdem gibt nur wenige Berufsleute in diesem Bereich. In der Schweiz schliessen jährlich nur etwa 80 Lernende ab, im Vergleich zu knapp 2000 Elektroinstallateuren und rund 14 000 Abschlüssen als Kauffrau / Kaufmann.*

Du warst also Servicetechniker und bist jetzt Bereichsleiter. Hast du Weiterbildungen gemacht?
Ich habe bei der Hälg & Co. AG als Servicetechniker angefangen und mich dann für eine Position im Büro beworben. Mein Vorgesetzter hatte Vertrauen in mich und gab mir die Chance, mich als Projektleiter im Bereich Kältetechnik zu beweisen. Als mein Vorgänger pensioniert wurde, konnte ich die Leitung des Bereichs übernehmen. Zurzeit bin ich an der Weiterbildung zum Meister in Kältetechnik. Ich hätte auch die Weiterbildung zum Chefmonteur machen können. Das wäre sinnvoll gewesen, wenn ich weiterhin auf der Baustelle hätte arbeiten wollen.

Du hast also zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten?
Ja, das ist so. Ich könnte die Weiterbildung zum Chefmonteur oder zum diplomierten Techniker HF (Höhere Fachschule) absolvieren. Oder – wie ich das jetzt auch mache – den Meister in Kältetechnik. Ich kann mich also einerseits fachlich weiterbilden, innerhalb der Kältetechnik oder in anderen Gewerken. Andererseits gibt es auch Möglichkeiten im kaufmännischen Bereich, zum Beispiel im Verkauf oder die Weiterbildung zum technischen Kaufmann. Mich interessiert vor allem der Verkaufsfachmann oder der Verkaufsleiter.

Kannst du dich innerhalb der Hälg Group weiterentwickeln? Welche Perspektiven hast du?
Es gibt einige Niederlassungsleiter bei uns, die bereits ihre Lehre bei der Hälg Group absolviert haben. Es gibt also sehr viele Karrieremöglichkeiten. Ich sehe sehr viel Potenzial für meine Abteilung an sich und möchte deshalb nicht unbedingt in der Organisation aufsteigen, sondern den Bereich Kältetechnik weiterentwickeln. Aber, wenn jemand eine Führungsposition anstrebt, ist dies auch möglich.

Wirst du bei Weiterbildungen unterstützt?
Ja, auf jeden Fall. Mehr als ich es von anderen Betrieben kenne.

Was gefällt dir an deinem Job?
Die Abwechslung, die vielen Entwicklungsmöglichkeiten und das tolle Arbeitsklima im Team. Es macht sehr viel Spass mit meinen Kolleginnen und Kollegen zusammenzuarbeiten, auch über die verschiedenen Gewerke hinaus.

*Quelle SVK Schweizerischer Verband für Kältetechnik und Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation